Goldgrab
Ein wirklich lesenswerter Einblick in eine Welt, die man sich kaum vorstellen kann – der Journalist Kimon de Greef beschreibt die Arbeit bzw. die Zustände in illegalen Goldminen in Südafrika:
Ein wirklich lesenswerter Einblick in eine Welt, die man sich kaum vorstellen kann – der Journalist Kimon de Greef beschreibt die Arbeit bzw. die Zustände in illegalen Goldminen in Südafrika:
Regionale Medien sind für eine funktionierende Demokratie sehr wichtig, das zeigen u.a. Studien aus den USA: Wo lokale News wegbrechen, dort sinkt die Wahlbeteiligung und es steigt die Polarisierung.
Einerseits wird das Thema in dieser Podcast-Folge der Harvard Kennedy School diskutiert. Hörenswert: https://www.hks.harvard.edu/faculty-research/policycast/local-news-civic-infrastructure-and-its-crumbling-can-we-save-it
Andererseits endet die Podcast-Folge (spoiler alert) mit der Empfehlung, bei regionalen Medien ein Abo abzuschließen. Hier kann man schauen, welche regionalen Zeitungen und Medien es in den verschiedenen österreichischen Regionen gibt: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_österreichischer_Zeitungen_und_Zeitschriften
In Österreich werden Jahr für Jahr mehr und mehr Flächen versiegelt. Die politische Zielsetzung, weniger Boden zu verbrauchen, gibt es schon sehr lange, erreicht wurde sie bisher nicht.
Warum das so ist (u.a. Raumplanung mit Einkaufszentren und Parkplätzen, stark konzentrierter Handel, Konkurrenzkampf zwischen Gemeinden, Baulandüberhang…) und was man dagegen tun könnte (u.a. Rückwidmungen, Festlegung von Siedlungsgrenzen, ein Bundesamt für Raumplanung, Entsiegelung, Rückbaurücklagen…), das wird sehr gut in dieser Reportage beschrieben.
Lesenswert:
https://www.relevant.news/boden-gut-machen/
Eine schöne Geschichte über Familiengenerationen, Verfall und die Entwicklung von Städten und Regionen – erzählt anhand eines spezifischen Hauses in San Francisco.
Die grundlegenden Gedanken kann man sich auch für österreichische Städte und Dörfer stellen: Was passiert bei einem Generationenwechsel mit einzelnen Immobilien? Wird eine Straße oder ein Dorf erhalten werden, wenn viele Menschen von dort weggezogen sind? Welche Konsequenzen und Veränderungen werden dadurch notwendig?
Ein lesenswerter Denkanstoß:
https://www.granolashotgun.com/granolashotguncom/fin-de-sicle
In Österreich wird zu viel Fläche versiegelt. Um das zu ändern, braucht es Investitionen und Perspektiven für ländliche Gemeinden.
Es ist schon fast eine österreichische Tradition: Auf Veröffentlichungen des Umweltbundesamtes oder nach Sendungen wie „Am Schauplatz“ folgen ein kurzer, medialer Aufschrei und politische Willensbekundungen, dass die bei 11,5 Hektar pro Tag liegende Verbauung des Landes reduziert werden soll.
Manchmal mischen sich konkretere Vorschläge darunter, wie letztes Jahr die Forderung der Neos, den Gemeinden die Kompetenz zur Umwidmung zu entziehen. Solche Pläne lösen dann ablehnende Reaktionen der Gemeinden aus: Man möchte sich nicht von Wien eine Bauordnung diktieren lassen.
Diese Ablehnung ist nachvollziehbar, führt jedoch zu keiner tatsächlichen Reduktion des Flächenverbrauchs. Dafür braucht es ein Umdenken und konkrete Anreize für Gemeinden.
Woran liegt es, dass trotz anhaltender Kritik Felder für neue Siedlungen und Almen für Chalet-Dörfer weichen müssen? Dazu muss man sich in die Lage kleiner Gemeinden versetzen.
Einerseits prägt die Abwanderung junger Menschen die Realität vieler Gemeinden. Günstige Wohnmöglichkeiten durch neue Siedlungen und zusätzliche Arbeitsplätze, häufig im Tourismus, sind für Bürgermeister greifbare Maßnahmen, mit denen sie aktiv gegensteuern können.
Andererseits gibt es finanzielle Gründe für die anhaltende Verbauung: Die wichtigsten Einnahmequellen von Gemeinden sind der von der Einwohnerzahl abhängige Anteil an Bundeserträgen und die Kommunalsteuer durch lokale Betriebe. Bei den Ausgaben müssen hohe Fixkosten gedeckt werden – man denke an Kanalgebühren, die Schulerhaltung oder Pensionszahlungen.
Kurzgefasst: Je mehr Betriebe und je mehr Menschen, desto mehr finanzieller Handlungsspielraum. Bei knappen Budgets ist jeder zusätzliche Euro für die Gemeindefinanzen wichtig. Mit der Verbauung von Land wollen Bürgermeister nicht die Umwelt zerstören, sondern berufliche und finanzielle Möglichkeiten für ihre Bürger und Gemeinden schaffen.
Um die Verbauung in Österreich zu reduzieren, benötigt es somit Maßnahmen, die Gemeinden eine Zukunftsperspektive ermöglichen. Wenn uns der Erhalt der Natur wichtig ist, dann müssen auch jene Menschen davon profitieren, die in deren Umgebung leben.
Dafür braucht es ein langfristiges Anreiz-System für Gemeinden. Gemeinden könnten beispielsweise eine jährlich steigende Investitionsprämie vom Bund erhalten, wenn kein Grünland verbaut oder zu Bauland umgewidmet wird. Diese Gelder könnten dann für die Verdichtung oder die Revitalisierung von Ortskernen verwendet werden.
Mittelfristig brauchen Gemeinden finanziellen Spielraum für nachhaltige Investitionen, wie die Schaffung von leistbarem Wohnraum oder den Ausbau von Glasfasernetzen und erneuerbaren Energien.
Kurzfristig benötigen Gemeinden dringend Hilfe beim Abschluss von Verträgen: Investoren ziehen nicht selten getätigte Zusagen zurück, und der geplante Hotelbetrieb wird zu Zweitwohnsitzen umfunktioniert. Bürgermeister brauchen hier kostenlose Unterstützung von Profis.
Um die Verbauung zu reduzieren, braucht es konkrete Anreize für Gemeinden (z.B. durch einen Klimaschutzfonds) und eine langfristige Vision, die Planungssicherheit schafft. Es ist sonst schwer nachvollziehbar, dass es gut und wirtschaftlich sinnvoll sein kann, wenn mit der Natur nichts passiert – und sie einfach Natur bleibt.
Eine solche Vision setzt parteiübergreifende Kooperation und die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land voraus. Damit ganz Österreich auch in Zukunft noch lebens- und sehenswert ist.
Fotocredit: Andreas Weilguny auf Unsplash
Der Petutschnig Hons weist oft sehr pointiert auf wichtige Dinge hin.
Im „Ganz offen gesagt“-Podcast reflektiert Wolfgang Feistritzer außerhalb seiner kabarettistischen Rolle über seine Tätigkeit – und Österreich, zwischen Wien und dem Maltatal.
Hörenswert:
Regionale Nachrichten sind wichtig für unsere Gesellschaft. Sie verteilen Informationen, fördern ehrenamtliches Engagement, machen auf lokale Missstände aufmerksam und stärken dadurch die Demokratie.
Der verlinkte Artikel beschreibt die wirtschaftliche Situation von Regionalmedien in den USA und ist wirklich lesenswert. In den letzten 15 Jahren wurden mehr als 25% der amerikanischen Zeitungen eingestellt. Zahlen aus Österreich kenne ich nicht (freue mich, wenn mir jemand Infos schickt 👋) – ich gehe aber davon aus, dass es Parallelen gibt, nachdem sich das Geschäft mit Kleinanzeigen und Werbung auch hierzulande in das Internet verlagert hat.
Regionale Medien (z.B. die Unterkärntner Nachrichten 🤓) sind daher zunehmend auf Abos angewiesen – eine Idee für ein Weihnachtsgeschenk? 😊
Eine wirklich berührende Geschichte über das Leben in einem italienischen Dorf, Traditionen und Bräuche, Abwanderung und Zusammenhalt:
Ich habe einen Leserbrief rund um das Thema Partizipation für die „Unterkärntner Nachrichten“ geschrieben:
Partizipation: Ein Tal, viel Potenzial
Die Umsiedelung eines Betriebes nach St. Marein, der Bau neuer Almhäuser am Klippitztörl und die Errichtung von Windparks auf der Koralpe – viele Bewohnerinnen und Bewohner des Lavanttals interessieren sich für solche Projekte, weil ihnen die Gestaltung der eigenen Region und nicht zuletzt der Umweltschutz wichtig sind.
Die verfügbare Fläche zwischen Koralpe und Saualpe ist begrenzt. Wie möchte man sie nutzen? Diese Frage stellt sich zunehmend und ist für die zukünftige Entwicklung des Tals hochrelevant. Wünschenswert und sinnvoll wäre daher eine breite, gemeindeübergreifende und öffentliche Diskussion unter Einbindung der Bürgerinnen und Bürger, insbesondere junger Menschen, die auch in 30 Jahren im Lavanttal leben und arbeiten werden.
Gute Praxisbeispiele für einen solchen Prozess findet man z.B. beim Verein LandLuft, der jährlich den Baukulturgemeinde-Preis vergibt, bei den Projekten des Unternehmens nonconform oder rund um den auch im KUSS Wolfsberg im vergangenen Jahr ausgestrahlten Film Rettet das Dorf.
Ein wichtiges Kriterium für den Erfolg partizipativer Projekte ist, dass Bürgerinnen und Bürger sich auch einbringen wollen. Die vielen Beiträge in den Unterkärntner Nachrichten und darüber hinaus stimmen optimistisch.
Unabhängige lokale und regionale Medien sind für eine funktionierende Demokratie sehr wichtig.
Der NYT-Artikel unten beschreibt, was passieren kann, wenn (viele) regionale Medien sterben.
Was dagegen tun? Mit einem Abo die Arbeit lokaler JournalistInnen unterstützen. Vielleicht ein potenzieller Neujahrsvorsatz 2021, zur Orientierung hier eine Liste (regionaler) österreichischer Wochenzeitungen: https://de.wikipedia.org/…/Liste_%C3%B6sterreichischer…
https://www.nytimes.com/2020/10/18/technology/timpone-local-news-metric-media.html?smid=tw-share
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